Bergrheinfeld will nicht zum Umschlagzentrum für Strom werden

Starke Stellungnahme der Gemeinde Bergrheinfeld (Endpunkt Südlink) zum Szenariorahmen des NEP 2035 (2021) – Kein Sankt-Florians-Prinzip, kein “Man kann ja eh nix machen”, keine “lasst uns lieber Kompromisse eingehen, sonst dürfen wir nicht mehr mitreden”-Ausreden. Einfach die Tatsachen nennen, die sprechen für sich und gegen den überdimensionierten Netzausbau. Eine gute Basis für einen faktenbasierten Widerstand.

“Die Position der Gemeinde: Ausbau der Erneuerbaren ist dringlicher als Netzausbau und muss davon entkoppelt werden. Es ist bekannt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien zu signifikanten Ersparnissen der Verbraucher führte.

Man sei überzeugt, dass nur durch die Einbeziehung weiterer Regionen in Bayern, die politischen Klimaziele 2030 zu erreichen sind. Menschen vor Ort seien willens und bereit, zur Erreichung der Klimaziele einen erheblichen Beitrag auch in Form von einer Vervielfachung der erneuerbaren Anlagen zu leisten. Dazu seien transparente, nachvollziehbare und eine gerechte Verteilung in die Regionen unabdingbar.

Der Netzausbau diene überwiegend für den Stromexport von Leistungsüberschüssen und ist für Leistungsdefizite nicht erforderlich. Sein Ausbau von ca. 18.000 km kosten aktuell ca. 95 Mrd. Euro, Investitionen in Blindleistungskompensation weitere fünf Mrd. Euro. Dezentrale Ansätze werden systematisch benachteiligt. Die durch Bayern geplanten Leitungen sind ausschließlich für die ostdeutschen Kohlekraftwerke notwendig.

Transite durch Deutschland

In der aktuellen Diskussion werde immer deutlicher, dass der Ausbau des Übertragungsnetzes das Ziel hat, die Liberalisierung des EU-Energiebinnenmarkts möglichst reibungslos zu ermöglichen sowie die dafür notwendigen Transportkapazitäten für Transite durch Deutschland zu den Nachbarländern zu schaffen.

“Wir werden uns mit allen Mitteln gegen eine Planung stellen, die unsere Heimat zu einem allgemeinen Umschlagzentrum oder Verteilerzentrum der Stromversorgung entwickelt und dabei Alternativen außer Acht lässt bzw. keine objektiven und einheitlichen Kriterien in der Entscheidungsfindung anwendet”, so die Stellungnahme der Gemeinde.”

https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Bergrheinfeld-will-nicht-zum-Umschlagzentrum-fuer-Strom-werden;art763,10416028?fbclid=IwAR0Q5H1n-0ZUXWqjrmsH6UI-_FkvzhM86QtgjutoGY7vptV5hS5mW-WpTak