Pressemitteilung Bergrheinfelder Klimawald bleibt verschont

Am Freitag waren wir zusammen mit Politkern zu einer Infoveranstaltung am Bergrheinfelder Umpsannwerk West eingeladen. Darüber sind einige Berichte in der Presse zu lesen. Darunter findet ihr unsere PM.

Tennet ändert SuedLink-Päne: Bergrheinfelder Klimawald bleibt verschont (mainpost.de)

Bergrheinfeld: Stromtrasse SuedLink doch nicht durch Klimawald | BR24

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V.

Auf Einladung des Bürgermeisters von Bergrheinfeld, Ulrich Werner, sind wir, die BI Bergrheinfeld, der Einladung zum Klimawald am Umspannwerk West in Bergrheinfeld gefolgt.

Für uns hat das ganze einen faden Beigeschmack, da wohl Tennet und die Gemeinde Bergrheinfeld zusammen zu dem Termin einladen. Wir verstehen nicht, dass die Gemeinde ein Betretungsverbot gegenüber Tennet für Ihre Flächen ausspricht und gleichzeitig mit Tennet gemeinsame Sache macht.

Eine Sache vorab, wir freuen uns, wenn man es schafft, den mühsamen angelegten Wald auf der fränkischen Trockenplatte, zu erhalten der eine große Wichtigkeit für Bergrheinfeld und Umgebung aufzeigt. Doch wir stehen dem kompletten Projekt Südlink + Fulda-Main-Leitung (P43) und den weiteren HGÜ`s wie Südostlink etc. weiterhin kritisch gegenüber.

Die Energiewende setzt den regionalen Ausbau der Verteilernetze voraus. Hier sind weit über 90% der erneuerbaren Erzeugern wie PV, Windkraft, Biomasse, Wasserkraft angeschlossen. Jede Wärmepumpe und jedes Elektroauto hängt am Verteilernetz. Dieses Netz muss weiter modernisiert und ausgebaut werden. Sollte Südlink gebaut werden, kommt spätestens danach das Verteilnetz. Wie soll man das den Bürgern erklären, nachdem sie Jahrelang von Tennet und Co. erzählt bekommen haben, dass Südlink die Energiewende ist? Wie soll das im Einklang des Natur und Umweltschutzes passieren, wenn immer mehr Flächen verbraucht werden?

Die Übertragungsleitungen sind Stromhandelstrassen und die Kommunalpolitik muss verstehen, dass es immer weiter geht.
Die bayerische Staatsregierung ist nervös und wird von der Industrie unter Druck gesetzt, weil es im Norden mehr Erneuerbare und auch früher Wasserstoff gibt und sucht ihr Heil im Übertragungsnetzausbau. Derweil machen die Übertragungsnetzbetreiber die Bundespolitik verrückt, das es angeblich keine andere Lösung gibt und noch mehr Übertragungsnetzausbau benötigt wird. Wenn sich die Kommunalpolitik und die Bürger jetzt einlullen lassen, wird es in 2-3 Jahren um weitere Leitungen und Konverter in Bergrheinfeld oder Grafenrheinfeld gehen.
Infrastruktur zieht Infrastruktur an!

In Bayern, bzw. im Süden Deutschlands wurde der Ausbau an Erneuerbaren Energien verschlafen, bzw. wurde er politisch nicht gewollt. Die Energieerzeugung der Zukunft ist dezentral, Wind, PV etc. sind jetzt schon etabliert und sorgen für Wertschöpfung vor Ort. Sie vermindern Abhängigkeiten von anderen Ländern, sie verhindern Ausbeutung von Drittstaaten und sie machen Südlink, Südostlink und Co. überflüssig.

Für die Bürgerinitiative Bergrheinfeld e.V.

Matthias Göbel