#1 – Durch die Trasse fließt Strom aus erneuerbaren
Energiequellen, insbesondere Windkraft.
Falsch! Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien ist nur gering. Die
Trasse dient in erster Linie dem Transport von Strom, der aus fossilen,
endlichen Energiequellen erzeugt wird (z.B. Braun- und Steinkohle).
Quelle zu den Fakten:
zu #1 Prof.Dr. Jarass https://www.youtube.com/watch?v=HwdCshU15Ag
#2 – Wir alle haben einen ökonomischen und ökologischen Nutzen von der
Trasse.
Falsch! Die Stromtrasse ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung, die im Norden
beginnt und im Süden endet. Auf der gesamten Verbindungslänge wird kein Strom
ein- oder ausgespeist und es ist an keiner Stelle die Rede von einer
Entschädigung für die Bürgerinnen und Bürger der Transitländer.
Quelle zu den Fakten:
zu #2 Korridor Tennet Landkarte
https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/suedlink/
#3 – Es wird garantiert, dass unser Trinkwasser durch das
elektromagnetische Feld (dieser im Übrigen 525.000 V-Leitung) nicht geschädigt
oder der Ionenhaushalt gestört wird.
Falsch! Fa. Tennet und Fa. TransnetBW machen keine Aussagen darüber, ob sich unsere Trinkwasserqualität verändern wird, weil es schlichtweg keine Untersuchungen bzw. Studien dazu gibt. Wir sind die Versuchskaninchen dieses weltweit ersten Experiments dieser Art.
Quelle zu den Fakten:
zu #3 https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/suedlink/technik-und-bau/erdkabel/
„Für SuedLink kommen Gleichstromkabel mit einer Spannung von 320 Kilovolt (kV) oder 525 kV in Frage. Während die niedrigere Spannungsebene bereits bei zahlreichen Projekten, unter anderem bei TenneT in Deutschland, eingesetzt wird, müssen bei den 525-kV-Kabeln zunächst entsprechende Testergebnisse und deren Auswertung abgewartet werden.“
#4 – Es gilt als erwiesen, dass die SuedLink –
Stromtrasse ein wesentlicher und notwendiger Faktor ist, um die im Pariser EU
Klimaabkommen ratifizierten Ziele zu erreichen.
Falsch! Berechnungen zeigen, dass Deutschland bis 2040 den CO2-Ausstoß auf NULL herunterfahren müsste, um die selbstgesteckten EU-Klimaziele überhaupt noch erreichen zu können. Allein dies zeigt, dass im Zuge der Energiewende über ganz andere Technologien, als die einer 525 kV – Stromtrasse nachgedacht werden muss.
Quelle zu den Fakten:
zu #4 Zusätzlich (siehe auch unter #1) sind diese Leitungen deswegen notwendig, um weiterhin die CO2 belastende Kohleverstromung in den Netzkapazitäten zu integrieren.
#5 – Tennet hat hinreichend Erfahrung mit dem Bau solcher
Stromtrassen und so geplant, dass den Stromkunden durch die geplanten Kosten im
zweistelligen Milliardenbereich keine Nachteile entstehen.
Falsch! Schon heute gibt es Hochrechnungen, dass alle deutschen Stromkunden zur Finanzierung des SuedLink-Projektes 15 bis 25 Cent pro Kilowattstunde draufzahlen müssen. Bei einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt mit Einfamilienhaus und ca. 3500 kWh Jahresverbrauch also mindestens 525 € zusätzlich pro Jahr. Aufgrund der zahlreichen Erfahrungen bei anderen Bauprojekten kann davon ausgegangen werden, dass die bis dato veranschlagten Kosten am Ende nicht ausreichen werden. (BER-Berlin)
Quelle zu den Fakten:
„Die Stromkundinnen, Handwerker und Unternehmer müssen die 55 Milliarden Euro Stromnetzausbaukosten finanzieren. Das sind 4 Milliarden Euro zusätzliche Netzentgelte jährlich. Das ist unwirtschaftlich und unsozial.“
#6 – Die Bodenstruktur und die örtlichen Gegebenheiten werden wieder so hergestellt, wie sie vorher waren und dadurch nicht negativ beeinflusst.
Falsch! Es wird zum einen die komplette kapillare Struktur unwiderruflich zerstört und zum anderen führt die elektrische Verlustleistung zu einer dauerhaften Erwärmung des Bodens und damit zu einer Veränderung des Wasser- und Nährstoffgehaltes. Für den Transport der Stromkabel und Baumaschinen müssen viele breit ausgebaute Zufahrtswege und alle 700 Meter ein großer, zentraler Lagerplatz geschaffen werden. Diese werden zwar zurückgebaut, die Bodenstruktur ist auf diesen Flächen jedoch irreparabel geschädigt.
Quelle zu den Fakten:
zu # 6 Bundesnetzagentur, Stand: Oktober 2017, www.netzausbau.de/faq
„Wenn die Trasse in der Bauphase von pflanzlichem Bewuchs freigehalten werden muss, erhöht sich das Risiko für Erosionen. Unter Erosion versteht man den Abtrag des Bodens durch Wasser oder Wind. Die natürlichen Bodenfunktionen können durch Erosion irreparabel beeinträchtigt werden. Insbesondere bei Starkniederschlägen, bei Hangneigung und für bestimmte Bodentypen oder Bodengesellschaften erhöht sich das Risiko der Bodenerosion in der Bauphase.“
#7 – Die SuedLink-Stromtrasse wird dringend benötigt, um die Energieversorgung in Deutschland und Europa sicherzustellen, damit in unserer Industrienation die Lichter nicht ausgehen.
Falsch! Schon heute könnten wir in Deutschland alle Atomkraftwerke abschalten, ohne dass unsere Energieversorgung darunter leiden würde. Deutschland produziert soviel Strom, dass wir ihn in Zeiten mit viel Wind und Sonne in unsere europäischen Nachbarländer verkaufen müssen, sehr zum Leidwesen der deutschen Steuerzahler (Stichwort: EEG-Umlage und negative Stromkosten).
Quelle zu den Fakten:
zu # 7 https://www.energy-charts.de/exchange_de.htm?source=eu_pf&year=2019
#8 – Die Gegner der SuedLink-Stromautobahn sind gegen die Energiewende.
Falsch! Wir sind für eine dezentrale und sinnvolle Energiewende, von der alle Bürgerinnen und Bürger profitieren und nicht, wie im Falle von SuedLink, ein kleiner Kreis einer wirtschaftlichen Elite. Und wir sind für die technologisch fortschrittlichste Energiewende, mit der wir die Ziele des EU-Klimaabkommens sicher und für Mensch und Natur verträglich erreichen können.
Quelle zu den Fakten:
„BN und regionale Versorger fordern dezentrale Energiewende“
#9 – Es gibt keine Alternativen zu SuedLink.
Falsch! Es gibt eine ganze Menge Alternativen zu SuedLink. Die Anzahl dezentraler Lösungen ist so erdrückend, dass diese von den Stromkonzernen und der Politik seit Jahren absichtlich zurückgehalten und kleingeredet werden. Die Technologie hinter Suedlink gilt Stand heute schon als veraltet und überholt.
Quelle zu den Fakten:
SOLARZEITALTER: Das „Winterpaket“ favorisiert unter anderem eine Fonds-Lösung: EU-Mitgliedstaaten können als Alternative zum Ausbau Erneuerbarer Energien in einen Fonds einzahlen. Mit den Mitteln dieses Fonds will die EU-Kommission dann Erneuerbare-Energien-Projekte finanzieren. Wird auf diese Weise eine neue Zentralisierung angestrebt und werden damit vor allem große Projekte wahrscheinlicher?
Claudia Kemfert: Durchaus. Die Energiewende findet vor Ort
statt, sie ist dezentral, kleinteilig, flexibler und partizipativ. Daher ist es
ja auch so wichtig, dass die einzelnen Länder die Energiewende aktiv umsetzen
und fördern. Die Einzahlung in einen Fonds allein reicht da nicht aus. Zwar ist
es löblich, dass gezielt Erneuerbare- Energien-Projekte finanziert werden
sollen, auch können lokale Projekte durchaus profitieren. Doch die
grundsätzliche Ausgestaltung muss in der lokalen Umsetzung liegen. Dafür müssen
auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden.
SOLARZEITALTER: Wie beurteilen Sie Rolle und Bedeutung der Netze und
Netzbetreiber? Fördert eine Realisierung der Energieunion das Entstehen neuer
monopolartiger Strukturen auf dem Strommarkt?
Claudia Kemfert: Die Gefahr besteht – aber nur dann, wenn zu wenig und zu sehr im Sinne der Netzbetreiber reguliert wird und sich die Rahmenbedingungen zum Vorteil der Netzbetreiber noch weiter verbessern. Schon heute sieht man ja, dass die Netzbetreiber strategisches und zum Teil monopolartiges Verhalten ungehindert ausleben können. Die Energieunion sollte ein derartiges Verhalten weiter unterbinden und muss somit – um dies zu vermeiden – klare Regulierungen vorgeben.