Das war es also, das große Geheimnis der neuen Trassenkorridore ist gelüftet.
Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet, der die Trassenplanung des SuedLink als Erdkabelvariante plant, hat die Grobkorridore für besagte Hochspannungs-Gleichstromtrasse (HGÜ) vorgestellt.
Es war ja bereits bekannt, dass die Trassenführung in Unterfranken von der bisherigen Route abzweigen und nun durch den Westen (nahe Sinntal/Gasleitungstrasse) in Unterfranken verlaufen kann.
Neu für uns war die östlich gewählte Variante die entlang der A71 entlang verläuft und zwischen der Gemarkung Bergrheinfeld und Schnackenwerth an das neue Umspannwerk Bergrheinfeld anschließen soll. Das ergibt eine komplett neue Blickrichtung, nicht nur aus Bergrheinfelder Sicht.
Sicherlich wird der ein oder andere, der jetzt nicht mehr direkt betroffen ist aufatmen, es bleibt aber abzuwarten, ob durch hinzukommende Ersatztrassenvarianten nicht mehr Bürger vom Trassenbau betroffen sind als vorher.
Mehr Gegenwind dürften nun aus den neuen betroffenen Gebieten (Oerlenbach, Nieder-/Oberwern, Euerbach, Geldersheim, etc.) auf ÜNB und Politik zukommen, denn mit Bekanntgabe der neuen Pläne realisieren jetzt weitere Bürger, dass sie direkt betroffen sind.
Es ist sehr zu bedauern, dass es die Politik nicht geschafft hat, entgegen früheren Versprechungen den Ausbau von Atom- und Kohlestromtrassen zu verhindern. Zudem helfen uns die Lippenbekenntnisse zu „einer regionalen Energiewende“ und zum „Pariser Klimaschutzabkommen“ unserer unterschiedlich motivierten Regional- und Bundespolitiker auch nicht, eine zukunftsfähige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien aufzubauen – wenn Sie gleichzeitig die alten Strukturen der Energie-wirtschaft mit den großen Energieversorgern festigen. Wie sagt ein anerkannter Wissenschaftler – oft- und mehrfach zitiert : “ Es würde reichen in Zeiten der Starkwindeinspeisung die Kohlestromzuführung zu drosseln“.
Was immer noch fehlt ist der Nachweis zum eigentlichen Bedarf dieser Trassen. Errechnet wurde dieser nie, politisch bestimmt ja – und anerkannten Wissenschaftlern, welche sich in dieser komplexen Materie auskennen, allenfalls Beachtung geschenkt.
Immerhin, die neue Trasse werden als Erdverkabelung geplant. So wird versucht mehr Akzeptanz für die Trassen zu schaffen, ganz nach dem Motto:
Aus den Augen, aus dem Sinn.